Schmitz Cargobull begrüsst EcoDuo Pilot-Projekt
Anfang September hat ein Projektkonsortium aus deutschen und spanischen Unternehmen unter der Federführung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) mit der EcoDuo-Fahrzeugkombination ein einjähriges Pilotprojekt zur Optimierung des Vor- und Nachlaufs im Kombinierten Verkehr gestartet. Nach positiven Erfahrungen vergleichbarer Projekte in Spanien und Skandinavien soll das Lang-Lkw-Konzept nun auch in Deutschland getestet werden unter anderem mit dem Ziel, den CO2-Fußabdruck in der Transportkette zu verringern.
(Horstmar) Der EcoDuo ist eine Fahrzeugkombination, bei der zwei Standard-Sattelauflieger mit nur einer Zugmaschine gefahren werden. Verbunden mit einem Dolly erreicht der EcoDuo eine Gesamtlänge von 31,70 Metern. Die Standard-Sattelauflieger lassen sich problemlos auf die Schiene verladen, im Gegensatz zum Lang-Lkw, bei dem die Abmessungen der Sattelauflieger von der Norm abweichen.
Andreas Schmitz, Vorstandsvorsitzender Schmitz Cargobull: „Im Vergleich zu den bisherigen Lang-Lkw Konzepten können die vorhandenen Sattelauflieger ohne teure Investitionen weiterhin genutzt werden. Mit modernen Fahrzeugen, die technologisch in Hinsicht z. B. auf Achs- und Bremssysteme auf dem letzten Stand sind, erfüllt der EcoDuo alle Sicherheitsstandards. Die EcoDuo-Kombination ist ideal für den kombinierten Verkehr geeignet und reduziert unmittelbar den CO2 Ausstoß pro beförderte Tonne im Straßenverkehr.“
Zwischen Hannover und Wolfsburg
Während der einjährigen Pilotphase in Deutschland wird der EcoDuo zwischen dem Volkswagen-Werk in Wolfsburg und dem 70 Kilometer entfernten MegaHub in Lehrte bei Hannover unterwegs sein.
Die Volkswagen Group stellt die Transportrelation zur Verfügung, auf der Produktionsbehälter zwischen Wolfsburg und Spanien bisher ausschließlich per Lkw abgewickelt wurden. Nun fährt der globale Logistikdienstleister Sesé den EcoDuo vom VW-Werk zum Terminal Lehrte, das von der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße und Kombiverkehr betrieben wird. Von dort werden die Sattelanhänger im Netzwerk der Kombiverkehr KG 1.700 Kilometer klimafreundlich auf der Schiene nach Spanien transportiert. Im Umschlagbahnhof in Barcelona werden die einzelnen Sattelanhänger wieder zu einer EcoDuo-Kombination zusammengekoppelt und auf der Straße ebenfalls durch Sesé zum Zielort gefahren. Der TÜV-Rheinland begleitet das Pilotprojekt von straßenverkehrsrechtlicher und wissenschaftlicher Seite.
Grundlage des Realbetriebs
Der einjährige Pilotversuch soll auf Grundlage des Realbetriebs die Chancen und Risiken der EcoDuo-Fahrzeugkombination bewerten sowie die Einsparpotenziale auf der Straße und im Terminalbetrieb feststellen und bestimmen. Die Ergebnisse dieses Pilotprojekts werden in einem Abschlussbericht zusammengefasst.
Andreas Schmitz: „Mit der Zusammenarbeit aller beteiligten Partner haben wir eine breite Basis für dieses Pilotprojekt geschaffen. Das ist eine gute Ausgangslage für eine hohe allgemeine Akzeptanz. Mit dem EcoDuo unterstreichen wir unsere europäische Ausrichtung, denn er entspricht den gängigen Standardmaßen und kann problemlos im intermodalen Verkehr, etwa auf der Schiene, eingesetzt werden. Daher sehen wir den EcoDuo europaweit als ökologisch und ökonomisch effiziente Transportlösung.“
Vorteile gegenüber herkömmlichen Sattelzügen
Für das Konzept „EcoDuo“ gibt es gegenüber den herkömmlichen Sattelzügen mit einem Auflieger mit 40 t Gesamtzuggewicht folgende Vorteile:
– Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und damit des CO2-Ausstoßes pro beförderte Tonne
– Reduzierung der Einzelachslasten
– Erhöhung der Straßenkapazität, bzw. Reduzierung des Verkehrs durch den Einsatz weniger Fahrzeuge mit mehr Kapazität
– Entlastung der Straßen und Brücken durch die Reduzierung der Achslast und Anzahl der Sattelzüge
– Abschwächung des Fahrermangels – ein Fahrer, zwei Auflieger für die Langstrecke.
Quelle: loginfo24.com